Beißen Sie die Zähne zusammen?

Zähneknirschen (Bruxismus) gerät mehr und mehr in den Focus physiotherapeutischer und osteopathischer Praxen. Im Zeitalter höher aufkommender Stressfaktoren dient das meist unbewusste Pressen und Reiben mit den Zähnen als Kompensation um emotionalen Druck abzubauen. Dies wird dann zum Problem, wenn aufgrund hoher Aktivität die Zahnstruktur zerstört wird oder sich die Kieferposition verändert. Typische Anzeichen sind vor Allem morgendliche Kopfschmerzen, Nackenbeschwerden, Knackgeräusche beim Kauen aber auch eine eingeschränkte Mundöffnung oder sogar Ohrenschmerzen.

Enge funktionelle Verbindung zwischen Kiefergelenk und Halswirbelsäule
Der Grund hierfür sind vor Allem zahlreiche Muskeln und Faszien, die sich ausgehend vom Unterkiefer und Schädel über den Hals mit dem Schultergürtel verbinden. Daraus folgt, dass dauerhaftes Knirschen oder auch ständiges Zusammenpressen der Zähne die Haltung der Halswirbelsäule und des Oberkörpers negativ beeinflussen kann. Die Patienten suchen aufgrund der Beschwerden nicht selten zunächst einen Orthopäden auf, der wiederum Physiotherapie verordnet.

Abhilfe verschafft eine Aufbissschiene (Okklusionsschiene)
Finden wir in unserer Praxis einen solchen Patientenfall vor, verweisen wir meist weiter zum behandelnden Zahnarzt, der die Versorgung mit einer Aufbissschiene anordnen kann. Diese wird individuell angepasst und sorgt für eine veränderte Kieferposition. Dadurch sinkt der Druck auf die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur wird entlastet. Selten reicht eine Schienenversorgung aus um dauerhaft beschwerdefrei zu sein. Wichtig ist auch durch Selbstreflexion herauszufinden, welche Faktoren emotionalen Stress auslösen und Grund für das Knirschen sein können. Dies kann in manchen Fällen mit Hilfe psychologischer Beratung unterstützt werden.

Vor Allem aber ist die manuelle Behandlung des Kauapparates durch Manuelle Therapie bei CMD (Cranio - mandibuläre - Dysfunktion) ein sehr wichtiger Bestandteil der Behandlung. Ziel ist dabei die gezielte Entlastung der Kiefergelenke und Kaumuskulatur sowie das Auflösen von negativen Folgeketten auf den Bewegungs- und Halteapparat. Ihr Zahnarzt kann Ihnen diese Therapie verordnen. Wir behandeln bereits seit vielen Jahren erfolgreich CMD-Patienten. Wenn Sie weitere Informationen rund um das Thema Bruxismus und CMD benötigen, rufen Sie uns gerne an.

 

Bildnachweis: RobertoDavid